Mitteilungsblatt - Mai 2014

Liebe Gläubige, liebe Freunde und Wohltäter,

Wenn wir den Zustand der heutigen Welt anschauen, erfasst uns Schaudern. Ungebremst verbreiten sich die Irrlehren und bringen den Glauben zum Verschwinden, der Sitten- und Werteverfall wird immer größer, das Leben wird vernichtet – alle 5 Sekunden wird in Deutschland ein ungeborenes Kind getötet –, unschuldige Kinderseelen werden in den Schulen pervertiert – siehe den Bildungsplan 2015 des Landes Baden-Württemberg (mit dem Thema „Akzeptanz sexueller Vielfalt“) –, usw. …

Wir stellen die Ernsthaftigkeit und Notwendigkeit des Rufes zur Buße der Muttergottes in Fatima fest, wo sie, von Traurigkeit und Mitleid erfüllt, den Kindern die Hölle zeigte und die Verfolgungen gegen die Kirche ankündigte. Aber zugleich gab sie uns das Heilmittel: ihr Unbeflecktes Herz! Es ist der Zentralpunkt der Botschaft: „Jesus will in der Welt die Verehrung meines Unbefleckten Herzens begründen. Wer sie übt, dem verspreche ich das Heil. Diese Seelen werden von Gott geliebt sein wie Blumen, die ich ihm hinstelle, um seinen Thron zu schmücken. ... Mein Unbeflecktes Herz wird deine Zuflucht sein und der Weg, der dich zu Gott führen wird.“

 

Im wunderbaren Plan seiner Liebe ist Gott durch eine Mutter – „factum ex muliere: durch eine Frau geworden“ (Gal 4,4) – in die Welt gekommen. Er hat ein Mädchen auserwählt, in deren Unbeflecktes Herz die Liebe des Heiligen Geistes in Fülle ausgegossen wurde, um ihm das menschliche Leben zu spenden und es zu formen. Neun Monate lang hat der Heiland in vollkommener Abhängigkeit von ihr unter ihrem Herzen gelebt, er wurde dann von ihr gestillt und in ihren Armen getragen, 30 Jahre lang lebte er bei ihr zuhause und teilte ihre Sorgen und Freuden. Als er von allen und sogar von seinen Jüngern verlassen wurde, wusste er sich von seiner Mutter verstanden und begleitet. Durch das Mitleiden war Maria ganz eingebunden in das Erlösungswerk, verdiente uns mit ihrem Sohn das Leben und wurde wahrhaft unsere Mutter: „Siehe da deinen Sohn!“

 

Wie können wir dem lieben Gott genug dafür danken, dass er uns eine solche, seine Mutter geschenkt hat? In ihrer Einfachheit sagte die kleine Jacintha öfter: „Ich liebe das Unbefleckte Herz Mariens so sehr, es ist das Herz unserer himmlischen Mama.“ Viel mehr als bei einer üblichen Mutter finden wir beim Herzen Mariens Leben, Trost und Geborgenheit. So wie ein Kind im Schoße seiner Mutter ganz – wenn auch unbewusst – in Abhängigkeit von ihr lebt, so ist die Bedeutung Mariens in unserem geistigen Leben viel größer, als wir uns vorstellen können. Und je mehr wir uns ihr bewusst hingeben und uns bemühen, unter ihrem Einfluss zu leben, desto mehr wird sie uns führen und Christus in uns Gestalt annehmen lassen. So wie der hl. Johannes Maria am Fuß des Kreuzes mit großer Liebe zu sich genommen hat, so nehmen wir sie gerne in uns auf.

 

Der Monat Mai ist die Gelegenheit, unsere Liebe zu Maria neu zu entflammen. Dafür bringen wir ihr gerne kleine „Aufmerksamkeiten“, wie zu Hause einen kleinen Marienaltar zu schmücken oder ihr Bild zu ehren, das Skapulier zu tragen, den Rosenkranz zu beten. Mit derselben Gesinnung, die Jesus gegenüber Maria hatte, verinnerlichen wir unsere persönliche, kindliche Beziehung zu ihr und nehmen wir in allen Versuchungen, Sorgen und Mühen Zuflucht zu ihrem Herzen: „Adeamus cum fiducia ad thronum gratiae: Lasst uns voll Vertrauen hinzutreten zum Throne der Gnade“ (Introitus vom Fest des Unbefleckten Herzens Mariens).

 

Mit meinem priesterlichen Segen

Ihr Firmin Udressy

Distriktoberer