Mitteilungsblatt - Juni 2014

Liebe Gläubige, 

liebe Freunde und Wohltäter!

Jährlich finden im Juni die Priesterweihen statt. Diese stellen einen Höhepunkt im Leben unserer Priesterbruderschaft dar, denn sie ist ein priesterliches Werk. „Wenn es (in unseren Statuten) etwas Einzigartiges gibt, ist dies der Versuch, den Urgrund des Priestertums wirklich wiederzufinden, denn unsere Gemeinschaft ist wesentlich priesterlich. Nicht umsonst nennen wir uns „Priester“-bruderschaft St. Pius X., und ich habe auf diese Bezeichnung ‚Priester‘ Wert gelegt. Wir haben zwar Brüder, Schwestern,… aber der Hauptzweck sind die Priester. Und dies, weil die Kirche – schon vor, und vor allem nach dem Konzil – gerade an einer Krise des Priestertums leidet…“Erzbischof Marcel Lefebvre, Eintrittsexerzitien in Ecône, September 1988

Bereits vor dem Konzil sah damals Erzbischof Lefebvre die Erneuerung des Priestertums als die Lösung in der heutigen Krise voraus: Er spürte schon damals den Auftrag, „angesichts des fortschreitenden Verfalls des priesterlichen Ideals das katholische Priestertum Unseres Herrn Jesus Christus weiterzugeben in der ungetrübten Reinheit der Lehre, in seiner grenzenlosen missionarischen Liebe, so wie Er es Seinen Aposteln übertragen hat und so wie es die römische Kirche bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts weitergegeben hat“. Und zwar ging es für ihn nicht nur darum, das Priestertum und den wahren Glauben zu übertragen, sondern ebenso um „den tiefen und unwandelbaren Geist des katholischen Priestertums und des christlichen Geistes, die in ihrem ganzen Wesen mit dem erhabenen Gebet Unseres Herrn verbunden sind, das Sein Kreuzesopfer ewig zum Ausdruck bringt“. 2

Dieses Ideal konnte der Erzbischof mit dem Werk der Priesterbruderschaft St. Pius X. verwirklichen, deren eigentliches Ziel zunächst und vor allem die Heranbildung und Heiligung der Priester ist. Um dies zu erreichen, hat unser Gründer mit der Errichtung eines Priesterseminars angefangen, denn „eines der ersten Ziele der Bruderschaft ist die Ausbildung von Priestern: die Priesterseminare“.3

Aber es reicht eben nicht, Priester nur auszubilden, sie müssen ihr Priestertum auch leben können und benötigen dafür einen geeigneten Rahmen. Deshalb hat der Erzbischof neben den Priesterseminaren das Konzept der Priorate, d.h. der Orte, wo die Priester in Gemeinschaft leben, vorgesehen: „Das Leben der Priester der Bruderschaft im Priorat ist die Lösung für die Bewahrung der Gnade des Priestertums und des priesterlichen Eifers. Das Priorat ist eine Art vorgeschobene Bastion mitten im Kampffeld, wo eifrige Priester, die im Gebet leben, in der Kontemplation, in der Nähe des Allerheiligsten, in brüderlicher Gemeinschaft leben, bereit sind, in den Kampf zu ziehen.“4

Unser Gründer hat viel Wert auf diese Struktur der Priorate mit ihrem Gemeinschaftsleben gelegt: „Ich glaube in Wahrheit sagen zu können, meine lieben Freunde, dass, wenn die Priorate verschwinden sollten, wir keine Bruderschaft mehr hätten. Das wäre das Ende, unsere Bruderschaft würde nicht mehr existieren. Die Existenz der Bruderschaft ruht wesentlich auf den Prioraten, auf diesem Gemeinschaftsleben, auf diesem, ich würde sagen, ein wenig klausurierten Leben, auf diesem vor der Welt geschützten Leben.“5

Erzbischof Lefebvres Liebe und Sorge für das Priestertum soll uns allen auch ein großes Anliegen sein. So empfehle ich Ihnen im Monat Juni, täglich die Litanei zum Herzen Jesu zu beten und dabei unserem Heiland die Weihekandidaten und alle Priester zu empfehlen. Ihre Unterstützung der Priesterbruderschaft ist eine Unterstützung des Priestertums und dadurch der wahren Erneuerung der Kirche.

Möge der liebe Gott uns viele heiligmäßige Priester schenken!

Mit meinem priesterlichen Segen

Pater Firmin Udressy

 

  • 2Erzbischof Marcel Lefebvre: Geistlicher Wegweiser, Sonderdruck III aus „Damit die Kirche fortbestehe“, S. 435
  • 3Erzbischof Marcel Lefebvre: Die priesterliche Heiligkeit, S. 353
  • 4Ebenda, S. 356
  • 5Ebenda, S. 356