Schwestern der Bruderschaft St. Pius X.: Helferinnen des katholischen Priestertums

Quelle: Distrikt Deutschland

Zehn Einkleidungen

Im Jahr 1974 gründete Erzbischof Marcel Lefebvre mit Unterstützung seiner leiblichen Schwester, Mutter Marie Gabriel, einer Ordensfrau der Kongregation vom Heiligen Geist (Spiritaner), in Rom die Schwestern der Bruderschaft St. Pius X. Im nächsten Jahr darf daher diese Stiftung des verehrten Prälaten ihr 50jähriges Jubiläum feiern.

Schon 1971 hatte der Erzbischof den Wohltätern des Seminars von Ecône mitgeteilt: „Die Priesterbruderschaft St. Pius X. ist zwar in erster Linie für die Priester bestimmt, nimmt aber auch Brüder und vielleicht bald Schwestern auf, deren Aufgabe es sein wird, den Priestern bei ihrem priesterlichen Dienst zu helfen und selbst ein geistliches Leben im Sinne des heiligen Messopfers unseres Herrn zu führen.“ 

Zur Zeit zählt die Kongregation insgesamt 248 Mitglieder, einschließlich Novizinnen und Postulantinnen. 207 davon sind Profess-Schwestern aus 21 Ländern. Es gibt 38 schweizerische und 14 deutsche Schwestern.

Auf der ganzen Welt hat die Kongregation jetzt 30 Konvente. In Deutschland gibt es eine Schwesterngemeinschaft im Noviziatskloster in Göffingen und eine in Weihungszell. In der Schweiz gibt es Niederlassungen in Wil, Oberriet, Genf und Ecône. In Frankreich sind es mit dem Mutterhaus Saint-Michel-en-Brenne zwölf Häuser, in den USA vier, in Argentinien drei und in Italien, Belgien, Afrika, der Dominikanischen Republik und Australien gibt es je ein Haus, in welchem die Schwestern der Bruderschaft zur größeren Ehre Gottes tätig sind. Insgesamt gibt es vier Konvente, die als Noviziate dienen: Ruffec-le-Chateau im französischen Poitou, Göffingen im Schwabenland, Browerville in US-Bundesstaat Minnesota und La Reja in der Nähe der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires.

Die Schwestern sind nach dem Willen ihres Stifters dazu bestimmt, „intensiv mit dem auf unseren Altären erneuerten und fortgesetzten Opfer des Herrn zu leben, das im allerheiligsten Altarsakrament immer gegenwärtige Opferlamm zu verehren und durch die Unterstützung des Apostolats der Priester in den verschiedensten Bereichen die Seelen zu eben dieser Verehrung hinzuführen.“ 

Der Erzbischof schrieb im Gründungsjahr der Kongregation: „Die Ordensschwestern sollen Helferinnen der Priester sein in allen Werken, um die man die Priesterbruderschaft bittet. Wie die Mutter Jesu durch ihr Mitleiden teilnahm am priesterlichen Werk Jesu, als er am Kreuze starb, um die Seelen zu retten, so sollen auch die Schwestern der Bruderschaft St. Pius X. eine besondere Verehrung zum heiligen Messopfer und zum eucharistischen Opferlamm haben und sich mit Maria, der Miterlöserin, vereinigen.“ 

Die Schwestern führen halb ein kontemplatives, halb ein halb aktives Leben. Das äußert sich z.B. neben dem hl. Offizium in zwei Gebetszeiten täglich für die Heiligung der Priester, und in apostolischen Tätigkeiten, z.B. Schulunterricht, dem (sehr empfehlenswerten) Fern-Katechismus für Kinder, Haus- und Sakristeiarbeiten und die Betreuung von Jugendlagern.

Die Schwestern haben als Patronin Unsere liebe Frau von den sieben Schmerzen. Deshalb wird der liturgische Festtag am 15. September in der Priesterbruderschaft wie ein Fest 1. Klasse begangen. 

Der Sonntag Quasimodo (Weißer Sonntag) wurde von Erzbischof Marcel Lefebvre als Tag der Einkleidungen und Gelübde vorgesehen.

Im französischen Noviziat, das Unserer lieben Frau vom Mitleiden geweiht ist – dessen steinernes Herz die mittelalterliche Basilika Saint Martial ist – war es in diesem Jahr Msgr. Bernard Fellay, der – umgeben von vierzig Klerikern und Ordensbrüdern und in Anwesenheit von von Hundertzwanzig Ordensfrauen – die Zeremonie der Einkleidung von fünf Postulantinnen vornahm. Zwei Novizinnen legten die ersten Gelübde ab, zwei Schwestern weihten sich endgültig dem Herrn. 

Im Herz-Jesu-Noviziatskloster in den USA legten vier Postulantinnen den Habit, vier Novizinnen legten ihre erste Ordensprofess ab, vier Schwestern legten ihre ewigen Gelübde ab. Fünfundvierzig Profess-Schwestern (und acht Vorpostulantinnen aus den Vereinigten Staaten, Kanada, den Philippinen, Südafrika, Australien, Neuseeland und Südkorea) nahmen an der feierlichen Zeremonie teil.

Am 16. April 2023 erneuerten im argentinischen Noviziatskloster, das dem Jesuskind geweiht ist, acht Schwestern ihre zeitliche Profess. Aktuell werden hier vier Novizinnen und fünf Postulantinnen ausgebildet. Vier weitere junge Damen prüfen ihre Berufungen als Vorpostulantinnen in anderen geistlichen Häusern des Distrikts.

Am 30. April 2023 gab es im schwäbischen Göffingen, im Noviziatskloster St. Pius X., eine Einkleidung einer Polin und eine erste Profess einer Schweizer Novizin.

In diesem Jahr haben also insgesamt 10 Postulantinnen das Ordensgewand der Kongregation genommen. Acht Schwestern legten nach dem zweijährigen Noviziat ihre erste Profess ab und sechs die ewige Profess. Deo gratias!