Kolbermoor: Traum vom Turm verwirklicht

Quelle: Distrikt Deutschland

Kapelle des Hl. Bruder Konrad in Kolbermoor weiht neuen Turm ein – Landrat gratuliert

Die Vision begann mit einer schlichten Handzeichnung: Ein kleiner Weg schlängelt sich im Schatten dreier Birken den Glasberg hoch, oben thronen ein doppelseitig begehbarer Außenaltar mit Statuen von Maria und Christus und die – noch turmlose – Kapelle des Hl. Bruder Konrad im Eigentum der Priesterbruderschaft des hl. Pius X.

Im Frühjahr 2022 wurde angepackt, was wohl viele länger dachten: Zu einer richtigen Kirche gehört ein Turm. Als Wahrzeichen und Erkennungsmerkmal. Als Symbol des Glaubens. Oder – wie von der christlichen Metaphorik oft hervorgehoben – als „Finger Gottes“, der in den Himmel zeigt.

Nun ist es soweit: Der Traum wurde Wirklichkeit. Nach anderthalb Jahren Planungs- und Bauzeit hat auch die Kolbermoorer Kapelle des Hl. Bruder Konrad am Glasberg einen Finger Gottes. Für die Realisierung bedurfte es echten „Finger“-Spitzengefühls. Denn in der Zeichnung waren mehrere Bau- und Renovierungsprojekte entworfen worden, deren Umsetzung nach und nach angegangen werden musste und auch tatsächlich erfolgte: Zuerst der Kapellenweg mit schmiedeeisernem Eingangstor, der Doppelaltar und später an der Nordfassade der Kapelle ein Bild des betenden Bruder Konrad aus Parzham in klassischer Lüftlmalerei. Der Turm ist im wahrsten Sinne des Wortes der Höhepunkt der Maßnahmen. Fast alle Arbeiten wurden von regionalen Handwerkern verrichtet. Einige von ihnen wohnten der Turmsegnung am Kirchweihsonntag bei.

Pater Jaromír Kučírek, der den Turmbau initiiert und betreut hatte, leitete die Zeremonie, die vom Chor und Instrumentalensemble sowie dem Kinderchor der Gemeinde musikalisch umrahmt wurde. Die Kapelle war bis auf den letzten Platz gefüllt. In seiner Predigt verglich er den Kapellenturm in Kolbermoor mit einer kostbaren Perle und ging mit Querverweisen auf Kunstgeschichte und Bibel auf den tieferen Sinn eines katholischen Kirchenturms ein. Dieser sei Wacht- und Leuchtturm und strahle immer zugleich nach innen und nach außen aus. Er führe im Vertrauen auf Gott in den Himmel. Nie dürfe ein Turm aber aus bloßer menschlicher Arroganz heraus gebaut werden wie der alttestamentliche Turm zu Babel. Der Zelebrant nahm auch die im Freien stattfindende Turmsegnung vor. Die bayerische Sonne schien dabei unerwartet auf die Anwesenden und den neuen Turm herab; vorhergesagt war Regen.

In der an die Segnung anschließenden Gemeindefeier begrüßte der neue für die Kolbermoorer Kapelle verantwortliche Priester, Pater Franz Amberger, den Landrat und dankte im Namen der Priesterbruderschaft Sankt Pius X. und der Gemeinde für den hohen Besuch. Landrat Otto Lederer dankte seinerseits für die Einladung und hielt anlässlich der Turmsegnung ein Grußwort. Darin gratulierte er den Anwesenden zum neuen Turm und wies auf die Orientierung stiftende Kraft des Turms für viele Menschen im Landkreis hin. Der Bau stelle auch eine beachtliche Maßnahme zur Stadtverschönerung dar.

Sowohl die Geistlichen als auch der Landrat dankten allen Gläubigen, Wohltätern und Helfern, die zur Realisierung des Turmbaus beigetragen haben. Sie hoben dabei den Großmut und den besonderen ehrenamtlichen Einsatz derer hervor, ohne die die Umsetzung dieses Projekts nicht möglich gewesen wäre.

So waren denn alle Anwesenden mit Freude erfüllt. Die Vision wurde Wirklichkeit. Kirch- und Turmweihe wurden bei bester Laune, Bier, Musik und Brotzeit gefeiert.