Fatimaprozession zur Königin des Friedens in Bonn

Quelle: Distrikt Deutschland

Bereits zum vierten Mal fand am 14.10.2023 die Fatimaprozession des Priorats Bonn statt. Wie schon beim ersten Mal stand auch dieses Glaubenszeugnis unter dem Zeichen kriegerischer Ereignisse und der Bitte um Frieden. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hatte Papst Franziskus am 25. März 2022 die beiden kriegsführenden Länder dem unbefleckten Herzen Mariens geweiht. Diesem Akt wollten sich auch die Gläubigen des Priorats Bonn anschließen und initiierten am 14. Mai 2022, einen Tag nachdem sich das Erscheinen der Gottesmutter in Fatima zum 105. Mal gejährt hatte, die Fatimaprozession zur Friedenskönigin von Bonn – der Regina Pacis am Kurfürstlichen Schloss, wo der Weiheakt durchgeführt wurde. Seitdem wurden die Prozessionen jeweils zu den Fatimatagen im Mai und Oktober wiederholt. Diesmal jedoch standen die Gläubigen noch ganz unter dem Eindruck des Terrorangriffs der Hamas auf Israel.

Den gut sechs Kilometer langen Zug vom Priorat Christkönig im Bonner Norden zum Hofgarten und zurück führte Pater Mählmann an, der auch den Weiheakt durchführte. Mehr als hundert Gläubige hatten sich angeschlossen, darunter auch welche, die von weit herkamen – unter anderem aus Portugal, dem Land der Erscheinungen von Fatima. Die dunklen Wolken und der Regen, die zeitweise die Prozession verdunkelten, wurden schließlich von der Gottesmutter vertrieben.

Die Regina Pacis, die Königin des Friedens, befindet sich übrigens seit 1744 an der Hofgartenseite des Schlosses. Die Plastik des Bildhauers Wilhelm Rottermondt (1701-1755) hatte bereits 1777 die Herzen der Bonner erobert, als das Kurfürstliche Schloss bis auf die Grundmauern abbrannte, die Statue aber verschont blieb. Ihren Ehrentitel als Schutzpatronin Bonns bestätigte sie dann während der Französischen Revolution, als der Kurfürst und Erzbischof von Köln aus Bonn vertrieben wurde. Was damals geschah, nahm zeichenhaft die heutige gesellschaftliche Situation vorweg: Am 23. März 1798 näherte sich ein grotesker Zug der Regina Pacis, an dessen Spitze die neuen Stadtherren einen als „Göttin der Vernunft“ verkleideten Jungen gesetzt hatten. Diese Göttin sollte nun den Platz der Gottesmutter einnehmen, die man gewaltsam aus ihrer Verankerung lösen wollte. Aber selbst die Zugkraft von sechs Pferden reichte nicht aus, sodass die Statue in der Fassade verblieb und weiterhin auf Bonn aufpassen konnte. Auch den zweiten Weltkrieg überstand die Regina Pacis unversehrt. So durften die Teilnehmer der Prozession auch diesmal hoffen, dass ihre Gebete erhört werden: Mögen die Zeiten auch noch so bedrückend sein, die Gottesmutter siegt.