Erhebet eure Häupter, die Erlösung naht!. Adventbrief des Distriktoberen

Quelle: Distrikt Deutschland

Liebe Freunde und Wohltäter,

wo die Dunkelheit am größten ist, kündigt Gott die Erlösung an. Im Alten Testament lesen wir, dass das göttliche Wort „im Schweigen und Dunkel der tiefsten Nacht“ vom Himmel auf die Erde herabkam (vgl. Weish 18,14 f). Angesichts der krisen-geschüttelten Lage in Kirche und Gesellschaft lässt uns dies aufhorchen! Mit Sorge beobachten wir die Entwicklungen in unserer Heimat, während wir gleichzeitig am Rand eines Weltkrieges stehen.

Auch um die Kirche ist es nicht gut bestellt. Die Fundamente, auf denen sie steht - ihre hierarchische Verfassung, ihr Weihepriestertum, ihre Ausschließlichkeit und Heilsnotwendigkeit - werden von Bischöfen nicht nur in Frage gestellt, sondern ausgehöhlt und zerstört. Es sind Kräfte am Werk, die dafür die Weltsynode instrumentalisieren, im Gleichschritt mit dem deutschen Synodalen Weg. Es herrscht wirklich tiefste Finsternis. Menschlich gesprochen ist die Lage aussichtslos. Der Zusammenbruch scheint vorprogrammiert und nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Wie ist unsere Reaktion auf diese Not unserer Zeit?

Die Gefahr ist groß und real, dass wir - je nach Temperament - mit Hoffnungslosigkeit bis hin zur Verzweiflung oder mit Wut bis hin zur Verbitterung reagieren. Menschlich ist das nur allzu verständlich, aber dennoch falsch. Richtig wäre ein umso größeres Vertrauen auf Gott. Wir sind ja ganz in seiner Hand. Wer ist gegen uns, wenn wir mit Gott sind?

Ein wunderbares Beispiel für diese Haltung ist Mardochäus im Buch Ester. Obwohl ein Erlass des Königs Artaxerxes befiehlt, dass in seinem ganzen Reich alle Juden ausgerottet werden sollen, und das Datum schon festgesetzt ist, verzweifelt er nicht, sondern wendet sich voll Vertrauen im Gebet an Gott (Est 13,9 ff):

„Herr, allmächtiger König, in deiner Macht steht das All, und niemand vermag dir zu widerstehen, wenn du Israel retten willst. Du hast Himmel und Erde erschaffen und all das Wunderbare unter dem Himmel. [...] Herr, mein Gott und König, du Gott Abrahams, erbarme dich deines Volkes! [...] Erhöre mein Gebet, sei gnädig deinem Erbteil und wandle unsere Trauer in Freude um, dass wir am Leben bleiben und deinen Namen preisen, Herr! Lass den Mund derer, die dir lobsingen, nicht verstummen!“

Keine Zeit des Kirchenjahres ist so geprägt von der Haltung der Hoffnung und des vorbehaltlosen Vertrauens auf den allmächtigen und gütigen Gott wie der Advent. Versuchen wir, uns diese Haltung zu eigen zu machen, und lassen wir uns dabei durch die Liturgie inspirieren.

Er ist der Heiland auch für unsere Zeit!

Dies wird gleich am ersten Adventssonntag deutlich - das neue Kirchenjahr beginnt im Einzugsgesang mit den Worten (Ps 24,1-4): „Zu dir erhebe ich meine Seele; mein Gott, auf dich vertraue ich, ich werde nicht zuschanden. Meine Feinde sollen meiner nicht spotten, denn alle, die auf dich vertrauen, werden nicht zuschanden“. Und im Evangelium spricht Jesus von einer Zeit, in der „die Kräfte des Himmels erschüttert werden“

(Lk 21,25-33). Wir dürfen in diesen Worten durchaus auch unsere Zeit eingeschlossen sehen, in der buchstäblich alles „drunter und drüber“ geht. Diese Tage sind Vorboten seiner Wiederkunft.

Jesus fordert uns sodann auf: „Erhebet eure Häupter, denn eure Erlösung naht!“ Richten wir daher voll Vertrauen unsere Blicke auf IHN, unseren Erlöser, und lassen wir uns nicht davon irremachen, dass um uns herum so vieles aus den Fugen gerät.

Voll Vertrauen auf die Erlösung Christi harren, bedeutet jedoch nicht, dass man selbst passiv bleibt. Dies zeigt uns der hl. Paulus in der Lesung des ersten Adventssonntags (Röm 13,11-14):

„Die Stunde ist da, vom Schlafe aufzustehen. Denn jetzt ist unser Heil näher als damals, als wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgeschritten, der Tag herangekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichtes!“

Unsere Priesterbruderschaft sieht gerade hierin ihre Aufgabe, in dieser Finsternis nicht aufzugeben, sondern Leuchtturm zu sein. Je mehr um uns herum abgerissen wird, desto eifriger stärken wir die Fundamente und machen uns an den Wiederaufbau. Wir legen nicht frustriert oder entmutigt die Hände in den Schoß, sondern stehen vom Schlafe auf. Wir legen die Waffen des Lichtes an.

In der aktuellen Finsternis finden immer mehr Menschen bei uns einen sicheren Hafen, in dem sie Anker werfen und in Ruhe und Frieden ihren Glauben leben können. Gott sei Dank! Der Andrang in unseren Kapellen fordert uns aber auch heraus, denn unsere personellen und materiellen Mittel sind begrenzt. Wie können wir allem gerecht werden? Diese Frage beschäftigt mich Tag für Tag.

Bitte helfen Sie uns!

Es ist klar: Die Kirche braucht unser bewahrendes Wirken, damit die treuen, von ihren eigentlichen Hirten im Stich gelassenen Seelen weiterhin eine geistige Heimat haben und nicht zugrunde gehen. Helfen Sie mit durch ihr Gebet und Opfer und mit einer besonderen Weihnachtsspende. Wir bitten Sie ganz herzlich darum, denn die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Zeiten der Inflation bringen auch uns in Bedrängnis und beeinträchtigen unser Apostolat. Wir brauchen Ihre Unterstützung, um diese Situation zu meistern.

Seien Sie durch Ihr Gebet und Ihre aktive Mithilfe in diesem geistlichen Kampf dabei, wo es gilt, die „Werke der Finsternis“ zurückdrängen. Ihre Hilfe trägt wirksam dazu bei, dass unsere Reihen gestärkt werden und immer mehr Seelen den Mut finden, dem Ruf Christi zu folgen: „Erhebet eure Häupter, denn eure Erlösung naht!“

In tiefer Dankbarkeit sende ich Ihnen meine priesterlichen Segensgrüße.

Pater Stefan Pfluger

Bitte unterstützen Sie unsere Priesterbruderschaft mit einer Weihnachtsspende. Vergelt’s Gott!

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