Ein Gotteshaus erstrahlt in neuem Glanz: Kapelle St. Konrad in Offenburg

Quelle: Distrikt Deutschland

Die Kapelle St. Konrad in Offenburg ist bereits seit Jahrzehnten eine wichtige Niederlassung der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Deutschland. Die Kapelle ist an das Priorat St. Michael in Rheinhausen angeschlossen, von wo aus sie priesterlich betreut wird und wo sich auch die Grund- und Realschule der Schuldominikanerinnen von Fanjeaux befindet.

Die Priesterbruderschaft hat dort im badischen Land nicht nur viele Wohltäter, sondern im Laufe der Jahre hat Gott dort auch eine stattliche Anzahl an Priester- und Ordensberufungen erblühen lassen, was nicht zuletzt dem Gebetseifer der Gemeinde St. Konrad zu verdanken ist.

Die Kapelle St. Konrad wurde am 15. August 1987, dem Fest Mariä Himmelfahrt, vom damaligen Generaloberen Pater Franz Schmidberger eingeweiht. Die Gläubigen der Kapelle durften somit im vergangenen Jahr 2022, am Festtag der Himmelfahrt der Muttergottes, dankbar auf nunmehr 35 gnadenreiche Jahre ihres Bestehens zurückblicken.

Die Priesterbruderschaft konnte damals den ersten Stock des gewerblich genutzten Gebäudes mieten und eine Kapelle einrichten. Im Erdgeschoss befand sich anfangs noch ein Farbengeschäft, im zweiten Stock eine Mietwohnung. Die Kapelle und die Gemeinde wurden dem Patronat des hl. Konrad von Konstanz anvertraut. Der hl. Konrad war mehr als 1000 Jahre zuvor Bischof des Bistums Konstanz. 42 Jahre lang leitete er mit ungeheurem Seeleneifer das Bistum Konstanz, das im Jahre 1821 nach über 1200jährigem Bestehen aufgelöst wurde.

Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte konnte eine große Zahl von gläubigen Seelen inmitten des allgemeinen Zusammenbruchs des kirchlichen Lebens in St. Konrad in Offenburg eine geistige Heimat finden.

19 Jahre lang konnte nun die Gemeinde auf recht engem Raum im ersten Obergeschoss die heilige Messe mitfeiern, die heiligen Sakramente empfangen und wurde im katholischen Glauben unterrichtet. Im Lauf der Jahre nahm die Zahl der Gläubigen immer mehr zu, sodass die Platznot immer größer wurde. Die Pioniere berichten von einem großen Gedränge im Kapellenraum.

Die göttliche Vorsehung fügte es im Jahre 2006, dass das gesamte Gebäude zum Kauf angeboten wurde. Zuständig für die Kapelle war damals Pater Franz Failer. Die Priesterbruderschaft erwarb das große dreistöckige Gebäude, das damals schätzungsweise etwas mehr als 70 Jahre alt, aber in gutem Zustand war. Unter der Leitung des eifrigen Pater Failer begannen bald schon die Umbauarbeiten. Wegen der Platznot wurde die Kapelle in Eigenarbeit vom sogenannten „Bautrupp“ – zum Großteil rüstige Rentner, die sich auf das Bauhandwerk verstanden – in monatelanger, schweißtreibender Arbeit zur Ehre Gottes im geräumigeren Erdgeschoß eingerichtet. Ein Sakristeikomplex wurde gesondert angebaut und ein eigenes Gebäude mit den Sanitäranlagen errichtet. Die „neue“ Kapelle im Erdgeschoss konnte am Sonntag, dem 18. Mai 2008, nach anstrengenden Monaten der Arbeit wiederum von Pater Franz Schmidberger eingeweiht werden, der nun das Amt des deutschen Distriktoberen bekleidete. Im ersten Obergeschoss, wo sich die frühere Kapelle befand, wurde ein ausgedehnter Gemeindesaal geschaffen.

Im geschichtsträchtigen Jahr 2020 wurde die Zeit des unrechtmäßigen Verbots von öffentlichen Gottesdiensten genutzt, um die Kapelle innen neu zu streichen. Das Farbkonzept wurde der „großen Schwester“, der Kirche St. Michael in Rheinhausen, entnommen, die kurz zuvor ebenfalls einen neuen Innenanstrich erhielt, sodass die Verbundenheit zur Kirche St. Michael in Rheinhausen nun auch optisch sichtbar geworden ist.

Das Jahr 2022 war dann wiederum von größeren Umbau- und Sanierungsmaßnahmen gekennzeichnet. Im Frühjahr wurde eine vollständig neue Sakristei eingebaut, um die Paramente würdiger und schonender unterzubringen.

Im selben Jahr zeigte sich dann endgültig das Unvermeidliche. Der Zahn der Zeit verschont auch ein Gotteshaus nicht. Eine Begehung bestätigte die Befürchtungen. Insbesondere das Dach war sehr in Mitleidenschaft gezogen und verlangte dringend nach einer Sanierung. Aufgrund von undichten Stellen, an denen bereits Wasser eingedrungen war, musste das Dach in der Vergangenheit bereits mehrfach notdürftig geflickt werden. Das eindringende Wasser hatte allerdings seine Spuren hinterlassen. Mehrere Balken und Bretter, sowie an einigen Stellen auch die Lattung waren morsch. Um weitere kostspielige Schäden am Gebäude zu verhindern, musste also gehandelt werden.

In Absprache mit dem Distriktoberen, Pater Stefan Pfluger, und dem Distriktökonom, Pater Franz Amberger, sowie unserem Fachmann für alle Bauangelegenheiten, Bruder Marcus, sind wir im Frühjahr 2022 zu dem Entschluss gekommen, die Dachsanierung schnellstmöglich in Angriff zu nehmen, um unser Kapellengebäude vor weiteren Schäden zu bewahren und somit in naher Zukunft noch höhere Sanierungskosten zu verhindern.

Auch die Fassade zeigte erhebliche Schäden. An vielen Stellen war die Farbe abgeblättert und der Putz kam zum Vorschein. An manchen Stellen bröselte inzwischen nicht nur die Farbe, sondern der Putz selber von der Wand. Im Zuge der Dachsanierung bot sich nun gleichzeitig die Möglichkeit, auch die Fassade zu sanieren, da das Gebäude sowieso vollständig eingerüstet werden musste. Angebote wurden eingeholt. Das günstigste Angebot für die Dachsanierung lag dennoch bei stolzen 105.000€. Die Fassadensanierung wurde mit etwa 8.000€ veranschlagt. Insgesamt also ein Aufwand von etwa 113.000€. 650 Briefe an die Freunde und Wohltäter unserer Kapelle im süddeutschen Raum wurden versandt mit der Bitte um finanzielle Unterstützung.

Im Laufe der Monate sind großzügige Spenden eingegangen, sodass in relativ kurzer Zeit eine Summe von 83.000€ zusammen kam.

Nachdem der Distriktsökonom grünes Licht gegeben hatte, begannen die Arbeiten am 3. November 2022. Im Eiltempo von nur 4½ Wochen wurden die gesamten Zimmermannsarbeiten kurz vor Weihnachten abgeschlossen. Leider konnte anschließend aufgrund der einsetzenden winterlichen Witterung die Fassadensanierung nicht mehr in Angriff genommen werden. Nach dreimonatiger Winterpause konnte nun aber auch diese Arbeit von Br. Marcus, Br. Tobias und fleißigen Helfern abgeschlossen werden, sodass die Arbeiten in der Karwoche, also pünktlich zum Fest der Feste, ihr Ende fanden. Seit Ostern erstrahlt also nun die Kapelle St. Konrad in Offenburg zur Ehre Gottes wieder in neuem Glanz.

Deo gratias – Dank sei Gott und allen großzügigen Wohltätern und Helfern!

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