Chartres-Wallfahrt 2023: Bischof Fellay pilgert mit deutschen Wallfahrern

Quelle: Distrikt Deutschland

In den Jahren 2020 und 2021 fiel die beliebte Chartres-Wallfahrt für die Deutschen wegen Corona aus. 2022 pilgerte dann wieder eine noch reduzierte Anzahl Pilger aus Deutschland mit, wurde aber nach einem Tag durch Gewitter, Sturmwind und Hagel und Überschwemmungen im Zeltlager gestoppt. Die Wallfahrt musste abgebrochen werden und endete in Massenübernachtungen und der Pfingstsonntagsfestmesse in Turnhallen.

Dieses Jahr lief alles zum Glück ganz anders: Bei bestem Wetter starteten die aus ganz Deutschland und Österreich mit 3 Bussen in Chartres angekommenen 170 Pilger und 2 Priester (Pater Weigl und Pater Hager) und 2 Seminaristen aus Zaitzkofen mit der Eröffnungsmesse vor dem imposanten Portal der berühmten Kathedrale in Chartres hoch auf dem Stadthügel.

Danach begann der 100 Kilometer lange Pilgerweg durch die Gassen der Altstadt hinab ins weite französische Land durch das Herz Frankreichs.

Dieses Jahr waren so viele deutsche, französische und sonstige internationale Pilger dabei wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Man spürt, dass nach den Corona-Jahren Nachholbedarf besteht und der Hunger nach dem Religiösen größer ist als zuvor. Deshalb waren auch die Disziplin und der Eifer bestens.

Ein beständig starker Wind kühlte die Pilger bei dem warmen, sonnigen Sommerwetter und ließ zudem die vielen Fahnen immer gut aussehen.

Und so zog sich der schier endlos scheinende Zug mit 5.400 Pilgern singend und betend durch die blühende Landschaft. Die 1.500 Kinder marschierten einen eigenen kürzeren Pilgerweg und fuhren zwischendurch auch mal Teiletappen mit dem Bus.

Am Sonntag mischte sich Bischof Fellay unter die Pilger und lief auch kurz einmal im Deutschen Chapitre (Pilgergruppe) mit. Am Sonntagabend zelebrierte er das Pontifikal-Festhochamt auf der großen Wiese neben dem Zeltlager.

Ab Pfingstmontagmittag liefen alle gemeinsam (Kinder voraus und Erwachsene dahinter) in langsamer Prozessionsgeschwindigkeit feierlich singend und betend in Paris ein, am Eiffelturm vorbei bis zur Abschlussmesse vor dem Invalidendom. Die Pariser und die Touristen schauten interessiert und neugierig zu.

Und alle Pilger waren sich bei der Rückfahrt einig:

Die Tradition ist jung, da in der überwiegenden Mehrzahl 15- bis 30-jährige teilnahmen (wobei ältere ohne Altersgrenze genauso willkommen sind).

Der Köper ist ermattet, aber die Seele in neue Höhen erhoben durch die Möglichkeit, sich 3 Tagen auf den lieben Gott zu konzentrieren.

Und die Erfahrung, dass es doch so viele Tausende aktive rechtgläubige Katholiken gibt, die zusammen auf der Wallfahrt einen sehr starken Gemeinschaftsgeist entwickeln, trägt die Pilger durch den oft einsamen Kampf im Alltag für lange Zeit danach.

Und somit steht für die meisten Pilger fest: Wenn es irgendwie möglich ist, kommen wir im nächsten Jahr wieder und machen Werbung für die Wallfahrt und nehmen noch viele andere zusätzlich mit!

Und wer als Pilger nicht so lange warten möchte, kann an der gleichlangen München-Altötting-Wallfahrt vom Freitag, dem 21. bis zum Sonntag, dem 23. Juli teilnehmen.