Aschermittwoch: Beginn der sechswöchigen Fastenzeit

Quelle: Distrikt Deutschland

Der Aschermittwoch ist gebotener Fast- und Abstinenztag. Es beginnt die vierzigtätige Bußzeit. Was sagt der Katechismus dazu?

 

Was ist die Fastenzeit?

Die Fastenzeit ist eine Zeit des Fastens und der Buße, die von der Kirche auf Grund apostolischer Überlieferung eingeführt wurde.

Wozu wurde die Fastenzeit eingeführt?

Die Fastenzeit wurde eingeführt:

1. um uns unsere Pflicht zu Bewußtsein zu bringen, die ganze Zeit unseres Lebens Buße zu tun, wovon nach den heiligen Vätern die Fastenzeit das Sinnbild ist;

2. um das vierzigtätige strenge Fasten Jesu Christi in der Wüste einigermaßen nachzuahmen;

3. um uns durch Buße vorzubereiten, das Osterfest würdig zu feiern.

Warum heißt der erste Tag der Fastenzeit Aschermittwoch?

Der erste Tag der Fastenzeit heißt Aschermittwoch, weil die Kirche an diesem Tage geweihte Asche auf das Haupt der Gläubigen streut.

Warum pflegt die Kirche am Anfang der Fastenzeit geweihte Asche zu streuen?

Die Kirche pflegt am Anfang der Fastenzeit geweihte Asche zu streuen, damit wir und daran erinnern, daß wir aus Staub gebildet sind und mit dem Tod wieder zu Staub werden müssen, damit wir uns demütigen und damit wir für unsere Sünden Buße tun, solange wir noch Zeit dazu haben.

Mit welcher Geisteshaltung müssen wir die geweihte Asche empfangen?

Wir müssen die geweihte Asche mit zerknirschtem und demütigem Herzen empfangen und mit dem heiligen Entschluß, die Fastenzeit mit Werken der Buße zu verbringen.

Was sollten wir tun, um die Fastenzeit im Geist der Kirche gut zu verbringen?

Um die Fastenzeit im Geiste der Kirche gut zu verbringen, müssen wir vier Dinge tun:

1. das Fasten genau beobachten und uns nicht nur in unerlaubten und gefährlichen Dingen abtöten, sondern auch soweit wie möglich in erlaubten Dingen, wie z.B. in der Erholung mäßigen;

2. mehr als zu jeder anderen Zeit Gebete, Almosen und andere Werke der christlichen Liebe gegenüber dem Nächsten verrichten;

3. das Wort Gottes anhören, nicht etwa aus reiner Gewohnheit oder Neugierde, sondern in dem Wunsch, die gehörten Wahrheiten in die Tat umzusetzen;

4. uns sorgsam auf die Beichte vorzubereiten, um das Fasten verdienstlicher zu machen und um uns besser auf die Osterkommunion vorzubereiten.

Worin besteht das Fasten?

Das Fasten besteht darin, eine einzige Mahlzeit am Tag einzunehmen und sich der verbotenen Speisen zu enthalten.

Ist an Fasttagen außer der einzigen Mahlzeit jede andere Stärkung verboten?

An Fasttagen erlaubt die Kirche eine kleine Stärkung am Abend oder auch am Mittag, wenn die einzige Mahlzeit auf den Abend verschoben wird.

Wer ist zum Fasten verpflichtet?

Zum Fasten sind alle jene verpflichtet, die das einundzwanzigste Lebensjahr vollendet haben und nicht rechtmäßig daran gehindert sind.

Sind jene, die nicht zum Fasten verpflichtet sind, völlig von der Pflicht zur Abtötung befreit?

Jene, die nicht zum Fasten verpflichtet sind, sind nicht völlig von der Pflicht zur Abtötung befreit, weil niemand von der allgemeinen Pflicht, Buße zu tun, ausgenommen ist. Deshalb müssen sie sich in anderen Dingen nach ihren Kräften abtöten.

Aus dem Katechismus des hl. Pius X.

Predigt zum Aschermittwoch 2019