Alle beisammen! Priestertreffen des Distrikts im Haus Nazareth

Quelle: Distrikt Deutschland

Die Gelegenheit, alle anderen Mitbrüder des Distrikts zu sehen, ist nicht so oft gegeben. Umso wertvoller erweisen sich die alljährlichen Studientage, die der Distriktobere für den November organisiert. Vom 7. bis zum 9. November war unser Tagungshaus unweit unseres St.-Theresien-Gymnasiums im schönen Bergischen Land im Ausnahmezustand: Etwa 40 Mitbrüder waren aus ganz Deutschland angereist, allenthalben herrschte Freude über das Wiedersehen.

Zur notwendigen Logistik gehörte die Organisation der vielen Privatmessen, denn Konzelebration ist bei unseren Priestertreffen ein Fremdwort. Während vier Messreihen fand jeder Mitbruder die Gelegenheit, „seine Messe“ zu zelebrieren, während ihm ein anderer Mitbruder ministrierte. Der Ministrantendienst ist in einem solchen Fall auch für den Priester eine Ehre, denn das heilige Messopfer ist das größte Geschehen auf Erden.

Wo kann man sich als Priester besser zum Austausch, Studium und Gebet zurückziehen als unter dem Schutz der Heiligen Familie? Das Haus Nazareth mit seiner schönen Josefskapelle, am Waldrand zwischen Schönenberg und Ruppichteroth gelegen, erweist sich immer mehr als ein wahrer Segen für unseren Distrikt. Es ist an erster Stelle unser Jugend- und Familienhaus, aber auch die Geistlichkeit profitiert davon. Mehr denn je brauchen wir solche Rückzugsorte, um bei Jesus, Maria und Josef Kraft zu schöpfen in Gemeinschaft und für das geistliche Leben neue Impulse zu empfangen.

Das Programm dieser Tage war inhaltsreich: Theologische Grundsatzfragen wurden vertieft, aktuelle Moralfälle beraten und Sorgen aus der Seelsorgearbeit besprochen. – Uns eint die Liebe zur Kirche und zu den Seelen und die großartige Vision unseres Gründers: Hand anzulegen, um die Katholische Kirche wenigstens im Kleinen wieder aufzubauen und die Tradition für die Gesamtkirche hinüberzuretten in eine hoffentlich bessere Zeit.

Die Verantwortung des Priesters ist groß, umso mehr als es in der Kirche derzeit „drunter und drüber“ geht, sowohl in Deutschland als auch darüber hinaus. Was treibt deutsche Bischöfe an, angekommen bei weniger als 5% Kirchenbesuch, ihr „Modell“ von Kirche für die Weltkirche zu favorisieren? Das ist ein Rätsel, aber auch ein dauernder Schmerz, wenn man die Not der Seelen wahrnimmt und sich vor Augen hält, was sie wirklich brauchen: ganz einfach die Erfahrung des Guten Hirten!

Wie stellen wir uns da der Not dieser Zeit und dem wachsenden Andrang der Hilfesuchenden, die in ihren Pfarreien nicht mehr das tägliche Brot gebrochen bekommen, das ihre Seelen ernährt? Es sind ernste Zeiten und als Weltpriester stehen wir mit an der Front. Darum haben wir es nötig, die Reihen zu schließen, uns regelmäßig auszutauschen und von unseren Oberen die nötigen Anweisungen für diesen geistlichen Kampf zu empfangen. Der Widersacher schläft nicht... Darum waren es wieder einmal wichtige Tage.

In seinem geistlichen Impuls, mit dem das Treffen seinen Abschluss fand, ermutigte uns der Distriktobere, so wie Petrus bereitwillig auf den Anruf des Heilands zu reagieren: „Fahr hinaus auf die hohe See und wirf das Netz aus!“ – eben auch dann, wenn man den Eindruck hat, einen ganzen Tag gearbeitet und nichts gefangen zu haben. Petrus fing schließlich doch „viele Fische“, weil er sich großherzig gezeigt hat und auf IHN vertraut hat. Das ist auch für uns der Weg, den wir gemeinsam gehen. Schön, dass wir wieder einige Tage alle beisammen sein konnten. Es hat gut getan.