Aktion der Katholischen Jugendbewegung zum synodale (Irr-)Weg in Frankfurt

Quelle: Distrikt Deutschland

Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare, Öffnung des Diakonats für Frauen sowie die Erlaubnis für dieselben, in der Kirche zu predigen. Auch soll im Kirchenregister ein drittes Geschlecht eingeführt werden aus Respekt gegenüber Trans-Personen. Dies und noch mehr wurde Anfang März bei der fünften und letzten Synodalversammlung in Frankfurt beschlossen.

Innerhalb von drei Tagen wurden alle noch offenstehenden Papiere erneut besprochen und zum Schock vieler Katholiken auch durchgesetzt. Selbst die, die im Herbst noch abgelehnt wurden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sämtliche Bischöfe, die in der letzten Versammlung noch dagegen gestimmt hatten, sich nun enthalten haben, weswegen die verhandelten Papiere nun beschlusskräftig waren. Ebenso wurde der synodale Rat gewählt, ein dauerhaftes Gremium, das in Zukunft bistumsübergreifend gemeinsam berät und Grundsatzentscheidungen von überdiözesaner Bedeutung trifft, etwa zur pastoralen Planung und zu Zukunftsfragen.

Ausgehend von der „Aufarbeitung“ des Missbrauchsskandals fordert der synodale Weg tiefgreifende Veränderungen innerhalb der katholischen Kirche Deutschlands, dazu gehören Themen wie die Sexualmoral, die priesterliche Lebensform – speziell der Zölibat, Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche – sowie die Macht, Partizipation und Gewaltenteilung, was auf eine Änderung der kirchlichen Strukturen hin zu demokratischen Verhältnissen abzielt. Sowohl die Inhalte dieser Papiere als auch die Gründung des synodalen Rats, ja eigentlich die ganze Versammlung selbst, widersprechen gänzlich der katholischen Lehre und der von Jesus selbst errichteten hierarchischen Struktur der Kirche. Zumindest zu den ersten zwei Punkten kam auch von Rom schon vor Beginn der Versammlung ein eindeutiges Veto. Die deutschen Bischöfe, allen voran ihr Vorsitzender Bischof Georg Bätzing, haben allerdings alle geplanten Vorhaben - trotz des Neins aus Rom – entschieden vorangetrieben oder zumindest ihren Beschluss zugelassen. Die nun zu erwartende Reaktion Roms wäre eigentlich die Feststellung eines Schismas zwischen der „deutschen Kirche“ und Rom, ob es dazu kommt, ist allerdings fraglich.

Auch wenn wir treukatholische Gläubige durch die Hilfe der Priesterbruderschaft nicht direkt von den Folgen des synodalen Wegs betroffen sind, dürfen wir nicht glauben, dass es uns nichts angeht. Es ist schließlich unser Herrgott, der hier aufs Schändlichste beleidigt wird. Es ist unser Glaube, der zutiefst verfälscht wird und es sind unsere katholischen Glaubensgenossen, die sich enttäuscht und entmutigt abwenden von allem, was sich katholisch nennt, oder gar irre werden an ihrer Kirche. Es ist schließlich der mystische Leib Christi, der von innen heraus angegriffen, und Glied um Glied abtrennt wird.

Aus diesem Grund heraus hat die KJB am letzten Tag der Versammlung zu einer Gebetskundgebung aufgerufen, der rund hundert Gläubige, unter ihnen viele Jugendliche der KJB, gefolgt waren. Während drinnen die Versammlung tagte, beteten wir draußen gemeinsam den schmerzhaften Rosenkranz für die Bischöfe, die Synodalen, die Presse, die auch zahlreich vor Ort war, und die entmutigten Katholiken. Aber auch besonders für uns selber, damit wir in dieser antikatholischen Zeit nicht den Mut verlieren, treu im Glauben ausharren und nicht den Irrtümern der Welt verfallen. Besonders das betonte Pater Markus Ignatius Pfluger auch in seiner Ansprache, dass wir keine Angst haben sollen, dass das Schifflein sinkt, auch wenn aktuell die „Jünger Jesu“ selbst Löcher in dieses bohren. Jesus selbst ist schließlich auch darin und er hat uns versprochen, dass die Pforten der Hölle die von ihm gegründete Kirche nicht überwinden werden (vgl. Mt. 16, 18).

Mit Plakaten und Bannern ausgestattet zeigten wir danach auch bei deren Abschlussgottesdienst im Frankfurter Dom noch einmal Präsenz und standen so gemeinsam mit anderen Gläubigen erneut betend den Bischöfen und Teilnehmern der Versammlung Spalier zum Einzug. So konnten wir zusätzlich zum Gebet auch ein öffentliches Zeugnis ablegen und zeigen, dass es durchaus noch junge Katholiken gibt, die die katholische Lehre ernstnehmen und nicht einverstanden sind mit dem, was aktuell hier in Deutschland passiert. Vielleicht konnten wir so auch dem ein oder anderen uns wohlgesinnten Bischof und Gläubigen Mut machen, dass nicht alle Katholiken die aktuellen Entwicklungen gutheißen und auch bereit sind, dagegen aufzustehen und für die Wahrheit einzutreten.

Wollen wir dieses Gebet gemeinsam fortsetzen, damit die katholische Kirche Deutschland den Weg aus der Krise nicht in gänzlicher Anpassung an den herrschenden Zeitgeist der Welt sucht, sondern in der Rückkehr zum wahren Glauben und zur ursprünglichen Lehre. Lasst uns auch nicht müde werden, dafür zu beten, dass viele erkennen, dass „Erneuerung“ bedeutet, alles so zu machen, wie es schon immer hätte sein sollen, wie der heilige Papst Pius X. es einmal so schön formuliert hat, und so zurückfinden zum wahren katholischen Glauben.