Fastenbrief des Distriktoberen

Quelle: Distrikt Deutschland

Pater Stefan Pfluger - Deutscher Distriktoberer

Du sollst vor grauem Haar aufstehen, das Ansehen eines Greises ehren und deinen Gott fürchten. (Lev 19,32)

Stuttgart, 1. März 2024

Liebe Freunde und Wohltäter,

noch während dieser Fastenzeit wird seit vier Jahren endlich wieder ein Deutscher die Weihe zum Subdiakon empfangen. Das erfüllt uns mit Freude und mit der Hoffnung, dass unser Distrikt in absehbarer Zeit wieder einen Neupriester wird begrüßen können. Tatsächlich bereiten sich augenblicklich 13 junge Männer aus unserem Distrikt auf das Priestertum vor. Ich lade Sie ein, für diese Seminaristen zu beten, damit aus ihnen gute und heiligmäßige Priester werden.

Eine Generation, der wir unser Werk verdanken

Heute möchte ich Ihren Blick aber auf eine andere Gruppe von Priestern lenken: auf die erste Priestergeneration unseres Distrikts. Deutschland schenkte der Priesterbruderschaft in den 80er- und 90er-Jahren sehr viele Priester. Diese Weihejahrgänge machen über die Hälfte unserer aktuellen Priester aus! Es waren diese Priester, die den deutschen Distrikt aufgebaut haben. Unter großen Mühen, mit schier nicht enden wollenden Autofahrten und teilweise drei Messen am Sonntag (in drei weit voneinander entfernten Orten!) haben Sie die Gruppen von Gläubigen betreut und seelsorgerlich versorgt, die sich hilfesuchend an die Priesterbruderschaft gewandt hatten, weil man ihnen ihre geistliche und liturgische Heimat geraubt hatte. Diese Priester haben sich im Dienst der Kirche und für die ihnen anvertrauten Seelen verzehrt. Jahrzehntelang haben sie geholfen, jetzt benötigen sie selbst Hilfe. Nach Jahren des Dienstes beginnen einige von ihnen die Auswirkungen dieser Entbehrungen und auch des Alters zu spüren. Bei einigen nimmt die Beweglichkeit ab, das Treppensteigen wird schwieriger, manche brauchen bald Unterstützung. Das wiederum setzt gewisse bauliche Gegebenheiten voraus, die vielerorts erst noch geschaffen werden müssen. Einige Priester bekommen gesundheitliche Probleme und werden nicht mehr dauerhaft in der Lage sein, für sich selbst zu sorgen. Die Fürsorge für die betagten und verdienten Priester ist eines meiner großen Anliegen als Distriktoberer. Ich bete oft das Hirtengebet des sel. Aelred von Rievaulx (1109-1166): „Was schließlich diese zeitlichen Güter anlangt, die in diesem Leben für unseren elenden, schwachen Leib vonnöten sind: Gewähre sie deinen Dienern, wie du es für gut hältst und wie du es willst.“

Ähnliche Situationen kennen Sie sicher aus Ihren Familien oder Ihrem Umfeld. Es kommt immer häufiger vor, dass geliebte Familienmitglieder nicht mehr selbst oder nicht mehr in Ihrem eigenen Haus gepflegt werden können. Krankheit oder fortgeschrittenes Alter machen es notwendig, bauliche Maßnahmen vorzunehmen, andere um Hilfe zu bitten oder seine Lieben einem Pflegeheim anzuvertrauen. Auch in unseren Prioraten, den Häusern unserer Priester, werden wir gewisse räumliche Anpassungen vornehmen, um in ihrer Mobilität eingeschränkte Priester wohnen lassen zu können. Denn gerade diese Priester können oft noch viel Gutes bewirken durch das Beichthören oder als Ratgeber für die vielen nach Orientierung suchenden Seelen, die zu uns kommen.

Hilfswerk für die alten und kranken Mitglieder unserer Gemeinschaft

Die Deckung der Kosten und die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Pflege für geliebte Menschen ist eine große Herausforderung, das ist bei unseren alten und kranken Priestern nicht anders. Wir haben zum Glück mit dem Seniorenheim St. Josef in Weihungszell ein Pflegeheim, das auch dafür geschaffen ist, Geistliche aufzunehmen. Dort gibt es eine Gemeinschaft unserer Priester, sowie einiger Brüder und Schwestern, so dass der Patient doch „zu Hause bei den Seinen“ ist.

Für die Vorsorge im Alter, besonders für allfällige Pflegekosten, hat der deutsche Distrikt ein eigenes Hilfswerk, in welches monatlich für jedes Mitglied unserer Gemeinschaft ein Betrag einbezahlt wird. In den kommenden fünf Jahren rechnen wir für die Beiträge ins Hilfswerk und für die erwähnten baulichen Maßnahmen zur Anpassung an gesundheitliche Einschränkungen mit Kosten von ca. 1,5 Mio. Euro.

Sie, liebe Freunde und Wohltäter, waren immer sehr großherzig in Ihrer Hilfsbereitschaft in den einzelnen Prioraten und Kapellen. Das gibt mir die Zuversicht, auch jetzt an Ihre Großherzigkeit appellieren zu dürfen. Ich hoffe, dass Sie uns helfen, den älter und schwächer werdenden Priestern eine wohnliche Situation zu ermöglichen, die ihren Verdiensten um das Wohl unseres Werkes im Allgemeinen und um das Heil Ihrer Seelen im Besonderen entspricht.

Unabhängig davon, ob Sie einen Beitrag leisten können oder nicht, vertraue ich diese Priester und ihre Situation Ihrem Gebet und Opfer in dieser Fastenzeit an. Die Nächstenliebe Gottes fordert uns auf, großzügiger zu sein gegenüber denen, die mehr für uns getan haben. Wer hat mehr für uns getan als diese Priester? Durch ihre Hände bleiben unsere Seelen lebendig und gesund in der Gnade Gottes.

Mit priesterlichen Segensgrüßen Ihr dankbarer

Pater Stefan Pfluger

 

P.S.: Bitte helfen Sie uns mit Ihrem Fastenopfer und geben so ein Zeichen der Wertschätzung für den selbstlosen Einsatz der alternden Gründergeneration unserer Priesterbruderschaft!

Spendenkonto

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